Stimmstörungen (Dysphonie) Erwachsene

"Sprich, damit ich sehe wer du bist."
Socrates
Eine Stimmstörung wird als Dysphonie (Missklang) bezeichnet. Sie kann organische Ursachen haben wie z.B. eine Lähmung der Stimmlippen nach einer Operation. Überbelastung und fehlerhafter Gebrauch der Stimme sind funktionelle Ursachen, die nach längerem Bestehen zu organischem Befund führen können wie Stimmbandknötchen (Polypen) oder Ödemen.

Eine fachärztliche Abklärung ist hierfür erforderlich.

Symptome einer Stimmstörung
  • Heiserkeit in Form von rauhem, belegtem, knarrendem oder verhauchtem Stimmklang
  • Engegefühle oder Kloßgefühl im Hals
  • Räusperzwang
  • Stimmermüdung nach langem Sprechen
  • Häufige Infekte der Stimmbänder
  • Einschränkungen der Singstimme
 Es hat mir die Stimme verschlagen … ich habe einen Frosch im Hals …. das hat mich mundtod gemacht … schlechter Stimmung sein … ich muß die Zähne zusammenbeißen …

Diagnostik
In einem ausführlichen Anamnesegespräch erfragen wir Art und Ausmaß der Stimmprobleme und auch ihre Therapieziele und –wünsche. Die Untersuchung der Stimme geschieht durch gezielte Aufgaben, eine Stimmfeldmessung sowie durch die Beobachtung des spontanen Sprechens.

Therapiebereiche
Die Stimme ist Klang, der Kehlkopf das Instrument und der Körper unser Resonanzraum. Musik überzeugt, wenn der Musiker sein Instrument gut gestimmt hat, die Technik beherrscht und mit die Musik durch seine persönliche Note zum Klingen bringt.

Um die "ver-stimmte" Stimme wieder zum Klang zu bringen, lernen wir also unser Instrument zu spielen.
Zu Beginn: die Theorie zum Instrument
  • Physiologie und Anatomie der an der Stimmgebung beteiligten Organe
  • Stimmhygienische Maßnahmen
Das Instrument kennen lernen:
  • Verspannungen aufspüren
  • Blockaden wahrnehmen
  • Atemrhythmus entdecken
Das Instrument spielen lernen:
  • den Atemrhythmus optimal nutzen
  • Körperhaltung und Ausdruck verfeinern
  • Resonanzräume erweitern
  • Artikulationsorgane Zunge, Kiefer, Gaumensegel beweglich machen
Die Basis  für die Stimmtherapie sind körpertherapeutische Methoden, denn diese Körpertechniken haben einen großen Effekt auf die gesamte Muskulatur des Stimm-/Sprach- und Atemapparats. Muskuläre Spannungsketten, die die Resonanz und damit die Stimmerntfaltung einschränken, werden aufgelöst.
 
Zur Anwendung kommen:
  • weitere manuelle Techniken wie Atemraummassagen und Behandlung nach der manuellen Stimmtherapie
  • Wahrnehmungs- und Entspannungsübungen
  • Atemübungen
Das funktionale Üben mit der Stimme findet parallel statt durch
  • Übungen zur Klangwahrnehmung
  • Übungen für die Arktikulationsorgane
  • Anwendung des Erarbeiteten in Texten, Liedern oder im Rollenspiel